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Sexualtherapie

„We are oversexed but underfucked.“ David Schnarch

Sex ist überall – nur wir haben keinen?

Wir leben in einer Welt, in der Intimes öffentlich ist. Was früher noch geheim und tabuisiert war und persönlich mühsam erforscht werden musste, ist heute allzeit verfügbar. Das persönliche Erleben und Handeln hinkt dem oft gewaltig hinterher. Dies gilt für die jüngere Generation, die oft mehr weiß, als sie erlebt hat, ebenso wie für ältere Generationen, die sich damit stressen, wie sie Sexualität eigentlich leben sollten oder wollen, die Realität jedoch anders aussieht.

Unser sexuelles Verlangen ist so unterschiedlich

Die meisten Paare oder Einzelpersonen, mit denen ich sexualtherapeutisch arbeite, suchen keine Unterstützung im größer-schneller-weiter. Es geht ihnen um ein Bedürfnis nach Intimität miteinander, die sie gern emotional, aber auch erotisch ausdrücken möchten. Doch dem steht oft die entstandene Partnerschaftsdynamik im Wege: Der eine will viel mehr, kann es kaum mehr aushalten mit dem gefühlten oder erlebten Entzug. Und der oder die andere spürt unter dem Druck keinerlei Begehren mehr in sich.

Viele sexuelle Themen basieren auf dieser grundlegenden Dynamik: die eine Seite will mehr (z.B. häufigeren, aufregenderen Sex, besondere Praktiken, die Öffnung der Beziehung etc.) und die andere Seite bremst, weil das Bedürfnis danach kleiner oder nicht (mehr) vorhanden ist und unter dem Druck des anderen erst recht kein Verlangen mehr da ist.

Wie können wir (wieder) zusammenkommen?

Die sexualtherapeutische Arbeit kann helfen, sich der Dynamik bewusster zu werden, Bedürfnisse anders auszudrücken und zu versorgen und so wieder in einen neuen Kontakt zueinander zu kommen. Eine häufige Paardynamik ist die der Polarisierung: Die eine Seite wird immer bedürftiger und fordernder, während die andere immer vermeidender und desinteressierter wird. Wenn sich etwas verändern soll haben beide Seiten darin eine Aufgabe zu erledigen: Die verlangensstärkere Seite muss den Druck herausnehmen. Für diesen „Cool down“ gibt es verschiedene Strategien. Wenn der Druck bleibt, bleibt auch die Paardynamik.

Oft gelingt es der verlangensstärkeren Seite irgendwann, den Druck loszulassen – doch in der Paarsexualität passiert immer noch nichts. Das liegt daran, dass auch die verlangensschwächere Seite eine Aufgabe hat: den „Turn on“. Wenn die verlangensschwächere Person nicht aktiv an ihrer Sexualität arbeitet, passiert meist auch nichts. Es braucht also eine aktive Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität. Wenn die Veränderung stabil sein soll, hilft kein schneller Orgasmus, sondern nur die Erforschung dessen, was diese Person sexuell wirklich will. Die geschilderte Dynamik ist der Hauptthema in meinem Buch „Der kleine Sexretter“.

Sexualtherapie

Häufig scheitern Paare an der Bewältigung dieser Aufgabe, weil bereits schlimme Verletzungen entstanden sind oder weil die Synchronizität ungünstig war: Wenn sich der eine gerade bemühte, blockierte der oder die andere und umgekehrt. Eine gemeinsame Sexualtherapie kann helfen, den Prozess zu synchronisieren und das Engagement beider im Auge zu behalten. Wenn Schwierigkeiten mit dem „Cool down“, dem „Turn on“ oder anderen sexuellen Themen entstehen, kann auch die sexualtherapeutische Einzelarbeit hilfreich und unterstützend sein.

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